Meine Kindheit war – im Gegensatz zu dem bekannten Spruch – mitunter tatsächlich so etwas wie ein Ponyhof: Vier Island-Ponys und eine ungarische Kuvaz-Hündin bevölkerten mein Zuhause. Begonnen hatte alles mit der verrückten Idee meiner Eltern, meine Schwester könne mit einem Pony zur Schule reiten – es waren ja auch nur knapp vier Kilometer.
Ich spielte als Kind beinahe täglich mit einem gutmütigen Wallach, an schönen Tagen fuhr die ganze Familie mit der Kutsche durch den Schwäbischen Wald, und im Winter zog eine unserer Isländerstuten eine lachende Kinderschar auf dem Schlitten durch den verschneiten Märchenwald.
Zur Zeit meines Psychologiestudiums in Berlin, Basel und Würzburg – gegen Mitte der 1980iger-Jahre – waren Tiere in der Fachwelt lediglich als Versuchsobjekte interessant. Wir Studierende erfuhren anhand von Tierversuchen, wie man lernt oder wie sich psychische Erkrankungen entwickeln.
Doch bald bemerkte ich, wie wichtig Tiere im Leben von uns Menschen sein können. Mein Interesse gilt seither der spannenden Beziehung zwischen Mensch und Tier und wie diese Verbindung die menschliche Evolution, unser Denken und Fühlen und damit auch unser psychisches Gleichgewicht beeinflusst.
Bettina Mutschler
Auch ich war in meiner Kindheit von Tieren umringt. Meine freie Zeit verbrachte ich bei Nachbars Schweinen mit Putzen, Kuscheln oder Spielen, ritt auf Leitkuh Rosi von der Weide zum Stall und zog »Schlawigeuner« auf, ein Waisenlämmchen, dessen Mutter und Geschwister bei der Geburt verstorben waren. Als junges Mädchen entflammte dann meine Liebe zu Pferden.
Nach einer Ausbildung zur Biologisch-Technischen Assistentin schaffte ich es, ohne Tierversuche ins Berufsleben zu kommen. Ein paar Jahre später sattelte ich zur Hundeerziehungsberaterin um, wurde Coach und systemische Beraterin und schließlich auch Fachkraft für tiergestützte Therapie.
Heute helfe ich Menschen mit mit meinen tierischen Co-Trainern, ihr Verhalten besser zu verstehen, eigene Muster zu erkennen und zu reflektieren. So mache ich (Entwicklungs-)Potentiale rasch greifbar und gebe nachhaltige Impulse zur Entwicklung persönlicher Stärken.
Wissenschaft und Intuition
Rainer Wohlfarth . Bettina Mutschler
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